Mit den Eltern zur Stuzubi
Gestern war ich auf der Studien- und Ausbildungsmesse Stuzubi in Berlin Moabit. Trotz online gebuchtem time slot musste ich 20 min auf Einlass warten. Es besteht offensichtlicher Bedarf an Berufsorientierung. Wahrscheinlich wollen doch nicht alle Influencer werden.
Bereits in der Warteschlange war die große Anzahl von Begleitpersonen spürbar. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Eltern ihre Kinder begleitet haben oder doch eher die Kinder ihren Eltern Beistand leisteten. An den über 100 Informationsständer der ausstellenden Ausbildungsbetriebe und Studieneinrichtungen waren sichtlich viele Eltern in anregende Gespräche mit den Ausstellern vertieft. Sohn und Tochter standen oft gespannt daneben, wann sie denn zu Wort kommen würden. Nicht alle haben es geschafft.
Zwischen Pubertät und Berufswahl
Die Zeit der beruflichen Orientierung ist ein langwieriger und teil schwieriger Prozess. Gerade ist die Pubertät halbwegs überstanden, steht die Familie vor der nächsten Herausforderung. Der Unterschied ist nur, dass sich das Problem der Berufswahl nicht einfach auswächst. Aber wie die pubertäre Phase ist die berufliche Entscheidungsfindung auch ein Entwicklungs- und Abnabelungsprozess. Während die Kinder lernen Fuß zu fassen, müssen die Eltern lernen loszulassen.
Begleiten und Reflektieren
Eltern sind trotz aller medialen Ratgeber nach wie vor die wichtigsten Ansprechpartner und Vertrauenspersonen in Sachen Berufswahl. Deshalb ist es wichtig zu unterstützen und zu begleiten. Vielleicht steht dabei aber gar nicht die berufliche Entscheidung im Vordergrund, sondern eher der Umstand, dass Eltern ihre Kinder am besten bei der Selbstfindung und Reflexion unterstützen können. Eine authentische Selbsteinschätzung ist die beste Grundlage für eine gute berufliche Entscheidung.